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Geschlossener Buddhatempel in Sukothai

Ayutthaya und Sukothai

Nach kurzer Eingewöhnung in Bangkok nehmen wir den Zug nach Ayutthaya. Die Stadt war von 1351 bis 1767 Hauptstadt des gleichnamigen siamesischen Königreichs. Sie liegt auf einer Insel am Zusammenfluss der Flüsse Mae Nam Chao Phraya, Mae Nam Pa Sak und Mae Nam Lop Buri. Nach ihrer Zersörung durch die Birmanen wurde die Stadt nicht mehr wiederaufgebaut. Heute kann man buddhistische Tempel (Wat), Chedis und Stupas anschauen, und versuchen, sich die Stadt in altem Glanz vorzustellen.

Standesgemäß fuhren wir mit dem Bummelzug hin, mieteten die obligatorischen Fahrräder und schwebten so bei ca. 36°C durch die Hitze von Ayutthaya. Der Idealismus, entschleunigt per Fahrrad durch die Tempelstadt zu fahren, fordert auf jeden Fall seinen Preis. Anfangs stört das Eingangrad keineswegs, genausowenig wie der tiefliegende, unbequeme Sattel. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen kompakt im Zentrum der Insel. Will man dann zum Wat Maheyong im Osten, geht es steile Brücken über den Fluss hoch und runter. Und dann stellt man fest, dass ganz im Südwesten, auf der anderen Seite der Insel, wieder über den Fluss, der Sonnenuntergang am Wat Chaiwatthanaram am Schönsten sein soll. Da liegen dann die Nerven blank, zumindest auf dem Weg dahin. Vor allen Dingen auch, weil noch ein liegender Buddha gefunden werden will.

Die Stimmung und die schönen Tempel lassen aber das Mühsal vergessen machen.

Am nächsten Tag nehmen wir den Bus nach Sukothai. Das sind nochmal knapp 400 km nordwärts, also eine Tagesreise. Sukothai heißt übrigens 'großes Wohlbehagen bewirkend'. Wenn das kein gutes Omen ist...

In der Abendsonne laufen wir bei etwas über 30° C zu unserem Guesthouse. Schöne Einzelhütten, nette Gastgeberin. Wir ordern gleich den Roller für den nächsten Tag. Nochmal fahren wir nicht Fahrrad in diesem schwülen Klima. Dann gibt's lecker Thai-Food, Chang-Bier und natürlich Bubatz. Eva erkennt ihren Alten nicht mehr wieder...

Suktothai war vom 13. bis 15. Jh. die Hauptstadt des Königreichs Sukothai. Umgeben von hohen Mauern und breiten Gräben, pro Himmelsrichtung ein Eingangstor. Es wurde auf einer Khmer-Siedlung gegründet und war 120 Jahre Hauptstadt des Königreichs. Heute ist der Geschichtspark Sukothai UNESCO-Weltkulturerbe und macht seinem Namen als Ort des Wohlbefindens alle Ehre.

Man sieht noch Khmer-Tempel (das sind die Kambodschaner), wenige zwar, aber gut erhalten bzw. restauriert. Und im Gegensatz zu Ayutthaya gibt es mehr Buddhas, raffiniert platziert in ganz verschiedenen Orten, auf dem Berg, offen stehend, sitzend fast komplett ummauert. Da kann man stundenlang verweilen, die Ruhe und Spiritualität des Ortes genießen. Unterwegs stärken wir uns mit Kokoswasser, 'Pah' heißt dann, 'schneide sie auf, Alter', was der Mann der Verkäuferin macht, und dann kann man noch das Fruchtfleisch rausfuttern.

 

Wenige Touristen sind da, was unseren Besuch zum perfekten Erlebnis macht. Und froh sind wir, keine Fahrräder gemietet zu haben. Auch hier ist das Gelände weitläufig, die Temperaturen unwirklich, und die meist weiblichen jungen Touristen leiden sichtlich auf ihren Fahrrädern.

Ich erspare mir ausschweifende geschichtliche Schilderungen, die man auch auf Wikipedia nachlesen kann. Die Magie des Ortes spricht für sich und ist, so hoffen wir, eine gute Einstimmung auf Angkor, unserem nächsten Ziel. Weil die Reiseleitung kniebsch geplant hat, geht es per Bus wieder zurück nach Bangkok, der Drehscheibe. Mit Zeit im Gepäck ist die Reise nach Poipet, dem Grenzort zu Kambodscha, auch auf direktem Weg zu machen. Aber eben zeitaufwändiger. Trotzdem steckt die Gelassen- und Entspanntheit der Thais, das gute Essen und das Wissen darum, mit dem Rucksack unterwegs zu sein, ohne Auto mit all seinen Problemen, an.