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Steinstrand

Fazit Griechenland

Nachdem wir nun unvorhergesehen drei Monate in Griechenland verbracht haben, möchte ich doch noch ein Fazit ziehen.

Zurückblickend haben wir großes Glück mit der Reisezeit gehabt. Mitte März sind wir im Norden von Albanien eingereist, im Pindos-Gebirge lag noch Schnee und hat uns spannende Offroad-Erlebnisse auf zugeschneiten Pisten ermöglicht. Gleichzeitig waren die Temperaturen tagsüber angenehm. Und so fuhren wir in den griechischen Frühling rein, haben antike Städte im Kamille-, Thymian-, Oregano- und Rosmarin-Nebel anschauen können, und jeden Tag konnten wir uns an neuen Blümchen am Wegesrand ergötzen.

Wir haben ein vielfätiges Land kennengelernt (wir waren beide noch nicht da), sind auf nette Menschen getroffen, nie aufdringlich, teilweise reserviert, aber freundlich und gewillt, die Wünsche von Menschen mit eingeschränkten Sprachkenntnissen wahrzunehmen und bei Bedarf zu erfüllen.

So fasziniert waren wir, dass der ganze Beitrag mit Blümchen dekoriert ist...

Überwältigend ist auch das antike Griechenland. Der Komfort, die Schöngeisterei in Kunst, Kultur und Philosophie ist atemberaubend. Hier sei Pausanias erwähnt, ein Reisender aus dem ersten Jahrhundert AD, dessen Beschreibungen erst viele Entdeckungen der griechischen Antike möglich gemacht haben. Vieles war über die Jahrhunderte verschüttet, überbaut oder sonst unsichtbar geworden. Klar, Homer auch, den hat Schliemann genau studiert...

Die Arroganz hat wie so oft dem Ganzen ein Ende gesetzt. Vorausgesetzt ich habe die Geschichte richtig gelesen. Nach den Eroberungen Griechenlands durch Alexander dem Großen (Schüler Aristoteles) riefen die Griechen Rom zu Hilfe, um sie von den Barbaren (Makedoniern) zu befreien. Nur ging der Schuß nach hinten los und ab dann regierte Rom mit aller Härte...

Zum Schluß muss noch erwähnt sein, wieviele nette Menschen wir getroffen haben. Stavros in Nea Makri zum Beispiel, der mir für die Unimog-Reparatur seinen Campingplatz zur Verfügung gestellt hat, mit allem was ich wollte. Täglich konnte ich auf seinem Gesicht schiere Verzweiflung ablesen, wenn er mich in meinem Haufen Einzelteilen sitzen sah. 'Arbeit, Arbeit' hat er immer gerufen. Ich hatte das Vorgelege vorne rechts zerlegt, da es undicht war. Als die Karre wieder eigenständig vom Hof gerollt ist, hatte er nen guten Tag...

Oder der Campingplatzbetreiber in Kalogria, bissi widerspenstig, der Gute, hat mich aber die Gasflaschen bei sich umfüllen lassen. Gut, er hat auch das Weite gesucht, bevor ich anfing. Oder die Typen in den Elektroläden, die mir bei der Ersatzteilfinding für die Solarreparatur helfen konnten (war für mich nicht selbstverständlich und finden muss man sie auch (die Typen)...).

Und zum Schluss seien die ganzen Rentner erwähnt, die sich da tummeln. Grinsen dich frech an, weil sie wissen, wie gut es ihnen geht. Vielschichtiges Publikum, da ist für jeden was dabei. Ein paar stechen aber raus, die sind ok, und Rentner dann bei näherer Betrachtung auch das falsche Wort...