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Great Wall in the West

Great Wall und Höhlentempel

In Jiayuguan nimmt uns die perfekt geölte chinesische Tourismusindustrie in Empfang. Hier befindet sich das große Fort, das den westlichen Startpunkt der Chinesischen Mauer absicherte. Tausende von Touristen werden hier täglich verarbeitet. Wir schaffen es noch kurz vor der Dämmerung, auf die Mauern des Forts zu gelangen. Der Blick ist schön und das wiederaufgebaute Fort hat durchaus seinen Reiz.

Zum ersten Mal wird gecampt, unterhalb der rekonstruierten Mauer, die sich den Hügel hinaufzieht. Abends sind wir allein und können am nächsten Morgen früh die Mauer besteigen. Hier ist sie zwar nicht so breit wie weiter im Osten, aber dennoch eindruksvoll.

Während unseres Spaziergangs auf der Mauer entdecken wir unten auf dem Parkplatz Chinesen, die den Unimog besteigen. Nichts Neues eigentlich, aber in der Menge wie hier doch noch nicht dagewesen.

Nicht weit entfernt von der Mauer sind die Ruinen des Beginns der westlichsten Mauer zu sehen. Auf der Anhöhe über einem Fluss hat die Chinesische Mauer begonnen. Hier kann man sich ausmalen, wie breit diese Stelle gebaut und wie tief sie in der Erde verankert wurde. Schon interessant, der Fluss als natürliche Grenze.

Auf der 250 km-Etappe nach Zhangye liegen die Rainbow Mountains. Die heißen so, weil das Gestein der Berge in den Regenbogenfarben schillert. Es gibt einen riesigen Parkplatz, dessen Schranke leider unser Nummernschild nicht erkennt. So stehen wir eben davor an einer der unzähligen Imbiss-Restaurants. Im Visitor Center in Sporthallengröße werden die Tickets verkauft mit dem üblichen Registrationsprozess. Ausländer Ausweis, Einheimische Perso. Buskolonnen transportieren dann die Narzissten zu den einzelnen Haltestellen vor den Bergen. Um die geht's ja nur in zweiter Linie. Das Gesicht muss vor dem Berg sein, rechter Zeigefinger gereckt oder neckische Cowboy-Verkleidungen, die man in der Sporthalle und davor erwerben kann. Ist sehr schön, aber wir skippen dann doch einige Bushalte aufgrund der schieren Masse an Menschen.

Tags drauf in Zhangye schauen wir den liegenden Buddha in einem Wallfahrtstempel (Great Buddha Hall) an. Auch hier gibt es einige Superlative aufzuzählen, u.a. ist das der größte liegende Indoor-Buddha Chinas. Sag bloß...

Eindrucksvoll ist er und seine Augen sehen aus wie in Trance. Schöne Stimmung und viele Menschen, falls ich's nocht nicht erwähnt habe.

Gemeinsam fahren wir dann in einen Nationalpark zu den Höhlentempeln von Mati und bewundern zum xten Mal die Botschaft auf dem Auto von Jean-Francois und Martine. Wir fahren eben sehr oft hinter den beiden her... :-)

In Mati haben Buddhistische Mönche Gebetshöhlen und Behausungen in den Felsen geschlagen bzw. schlagen lassen. Am Eingang vor den Fels-Tempeln stehen um eine Stupa herum Gebetsmühlen. Die Anlage ist wirklich schön. Viele EInzelhöhlen mit Buddha-Statuen laden die Mönche und Pilger zum Gebet ein. Wir verbringen viel Zeit hier und zünden für alle ein Kerzchen an. Nicht fehlen darf selbstverständlich im Nachgang der obligatorische Lunch. Der ist schon seit Beginn unserer China-Querung eine Obsession in der Gruppe.

Jetzt liegt noch ein weiter Weg vor uns, 250km, zu einem Nationalpark, in dem wir mal richtig campen wollen. Alle. Hoffentlich spielt das Wetter für die Motorradfahrer mit...