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Albanisch eFahne über der Festung von Shkodër

Im Land der Skipetaren

Unser erstes Ziel in Albanien ist Shkodër. Wir überqueren die Grenze zu Albanien in der Nähe von Sukobin in Montenegro nach einer Stunde Wartezeit.

Es werden nur die Pässe gescannt und die Überquerung ist kein Problem. Endlich ist Albanien erreicht. Das Land der Skipetaren. Wir kommen bei Nacht in Shkodër an und quartieren uns im Legjenda bei strömenden Regen ein. Am nächsten Tag geht es zu Fuß in die Stadt. Viele verwilderte Hunde, die Stimmung leicht aggressiv. Vielleicht den falschen Tag erwischt? Erstmal essen im Restaurant, danach legt sich die Unruhe. Wir schauen uns die Burg in Begleitung zweier Hunde an, essen Pizza und wollen weiter.

Das Valbona-Tal ist noch gesperrt, die Fähren fahren erst ab dem 01.04.; falscher Zeitpunkt am falschen Ort. Wir beschließen nach Tirana zu fahren, biegen aber dann spontan nach Osten auf schmaler Straße Richtung Landesinneres ab. Altes Spiel, Rampen hoch, Rampen runter, den ganzen Tag. Wasser überall, wir fahren runter von der Straße, durchpflügen Flüsse (offroad) und stehen vor der Nordmazedonischen Grenze (eigener Blog).

Während der Durchquerung von Albanien finden wir immer mehr Zugang zu diesem Land der Mercedes(se), jeder hat einen, wie geht das? Gut dass wir einen Unimog haben, bewegen uns damit im Top-Sektor. Unsere Stationen sind Tirana, Elbesan, Berat, Girokaster, das Blue Hole, die Thermen, Saranda und Butrint. Ja länger man hier unterwegs ist, desto mehr schließt man Albanien doch irgendwie in's Herz. Nebenbei: gepflegte Offroaderlebnisse sind hier state of the art! Danach aber unbedingt zur Lavazh (Autowäsche), die an jeder Ecke angeboten wird.

Im zweiten Anlauf besuchen wir dann auch Tirana, da gibt es einen Campingplatz etwas außerhalb, so what. Wir fahren hin, die sind super-nett, bauen Wein an und produzieren Raki. Von dort aus kann man die Stadt besuchen.

Bunker 1, Bunker 2, die Hinterlassenschaften des Kommunismus, wie die Stasi, vielleicht noch paranoider. Was für ein grässliches Regime unter Enver Hoxha, eigentlich wie Nordkorea. Liest man sich ein, scheint es so, dass analog zu bspw. Rumänien sich die Ex-Kommunisten wieder in den Machtpositionen breit gemacht haben. Nach dieser Vorgeschichte. 40 Jahre Gehirnwäsche prägen, da bleibt immer etwas hängen. Und selbst muss man sich immer wieder vor Augen führen, wie privilegiert wir doch aufwachsen durften.

Vor der Weiterfahrt checke ich noch rasch die Ölstände. Aus dem Vorgelege vorne auf der Beifahrerseite spritzt das Öl nur so raus. Wie es aussieht aus der Dichtung zur Antriebswelle. Erst will ich gleich hier alles auseinanderreißen, besinne mich aber und wir entscheiden, den Zustand zu beobachten.