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Blick auf das Meer vor Korfu mit lila Blumen

Korfu

Am 17.03.2022 erreichen wir die albanisch-griechische Grenze bei Konispol. Vor der Grenze genehmigen wir uns den letzten albanischen Snack.

Ein paar Lek (albanische Währung) bleiben über. Wer weiß, vielleicht sind wir schneller wieder da als gedacht. Wir hatten mehr erwartet vom Wiedereintritt in die EU; höchstens zehn Minuten später waren wir in Griechenland. Kurz hinter der Grenze übernachten wir stilvoll am Strand, Kühe kommen vorbei und die See ist friedlich. Der Plan: von Igoumenitsa die Fähre nach Korfu nehmen und dort einige entspannte Tage verbringen.

Die Umstellung auf das griechische Alphabet gelingt einigermaßen, immerhin haben wir ein paar Monate Russisch-Kurs hinter uns und die Abweichungen zum kyrillischen Alphabet sind minimal. Trotzdem gibt es bei jedem Straßenschild rechthaberisches Geschrei von beiden Seiten. Zum Glück folgt auf ein Schild in griechischer ein Schild in lateinischer Schrift. Uff. An den Zapfsäulen stehen Zahlen, die sind nicht schön. Verglichen mit Deutschland wahrscheinlich billig, aber bei € 1,95 für einen Liter Diesel rechne ich kurz im Kopf die Resilienz unserer Reisekasse durch...

Die Fähre in Igoumenitsa in den Süden (€ 50) verpassen wir knapp, nach Korfu-Stadt (Norden) sind es dann satte € 80 für unser Schwergewicht. Ich werde rückwärts auf die Fähre gelotst; jeder Milimeter wird ausgenutzt. Nach knapp 2 Stunden sind wir auf Korfu. Wir haben keine Vorstellung, was uns hier erwartet. Hauptsache da.

Erst fahren wir auf einen Campingplatz in Korfu, der Beitzer lacht und meint, dass er vielleicht am 1. April aufmacht. Ne Dusche wäre mal wieder nicht verkehrt. Egal. Die Stadt ist schön, oh Wunder, eine genuesische Festung ist auch da, Eintrittspreise gesalzen. Wenige Touristen, Wochenendstimmung, kein Grund, länger hier zu bleiben. Wir umrunden den Norden, da soll es auch noch einen Platz geben. Der ist ebenfalls zu, wir platzieren uns am Strand von Sidari, laufen in den Ort, suchen mal wieder die einzig offene Taverne und essen irgendetwas Griechisches. Skandal, hier wird kein Ouzo serviert!

Am nächsten Tag schlängeln wir uns über die Insel, tolle uralte Olivenbäume, schöne Strände, in den Dörfern wird es ab und an etwas eng mit dem Unimog, aber geht. Überall kreischen die Sägen und hämmern die Hämmer, es wird renoviert und sich auf den Ansturm im Sommer vorbereitet. Im Supermarkt traue ich mich nicht, einen Käse zu kaufen, so teuer war der. Da halte ich's mit Obelix: die spinnen, die Griechen. Oder vielleicht ist auch der Schäuble dran schuld? Wahrscheinlich eher...

Eine Nacht schaffen wir noch, in Agios Georgios am Meer, aber es wäre sinnentleert, hier noch weiter auf der Insel den Menschen beim Schuften zuzuschauen. Neuer Plan: Meteora-Klöster. Einmal über's Pindos-Gebirge.