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Festung Methoni

Peloponnes - Westen

Nach dem Apollon-Tempel sind wir bei strömendem Regen zu den Neda-Wasserfällen gefahren. Das war so Pseudo-Offroad, allerdings hat es dabei gescheppert. Es ging steil den Hang runter und unten war eine alte Steinbrücke, die Auffahrt mit Bambus zugewachsen. In der Offroad-Fibel stand, für Landys würde die Überquerung gehen. Habe Maß genommen, sicher 2,40 breit, also auch Unimog-kompatibel. Hatte nur Schiss, dass wir zu schwer sind. Deshalb wollte ich zügig rüber (Eva hat sich mit der Kamera postiert, falls die Brücke einbricht), aber das Augenmaß und die Sehschwäche...


Die Brücke hielt, aber die Leiter und die Stoßstange waren verbogen, gut, ein paar Schleifspuren tieferer Art dazu noch. Da es in Strömen regnete, gibt es nur ein Foto von der Säuberung vom Grün, ansonsten zog es Eva vor, vom Inneren des Mogs meine Reparatur der Leiter mittels Fäustel und Montagefett wortreich zu kommentieren.

Tags darauf nahmen wir ein Bad in den nahegelegenen Wasserfällen. Sehr schön da, auf jeden Fall empfehlenswert. Auf dem Rückweg kreuzte ein Schlängchen (vermutlich eine regenwurmgroße Kreuzotter) Evas Weg. Der Urwald erzitterte vor ihrem markerschütternden Schrei. Sie wollte nicht weiter laufen und ich sah mich schon die ADAC-Luftrettung organisieren zu ihrer Befreiung. Das Schlängchen hatte sich mittlerweile unter einem Stein verkrochen und nach einiger Zeit konnte auch Eva hüpfend und trampelnd den Weg aus der grünen Hölle wagen. Uff.

Auf dem Weg zum Meer trafen wir zufällig noch den U.Dolde (WoMo Selbstausbau) mit seinem Mobil. Haben uns kurz unterhalten und bedankt für die Inspiration seines hilfreiches Ausbau-Buches.

Endlich relaxen. Bei Pylos stellen wir uns auf den Strand mit kristallklarem Wasser, baden in der Ochsenbauchbucht und wandern zur mykenischen Festung. Ein Traum.

Auf Empfehlung schauen wir uns den mykenischen Nestortempel bei Pylos an. Langsam schwindet die Vorstellungskraft, sich aus einigen Grundmauern und Tonscherben eine Dynasie vorzustellen. Zum Trost gönnen wir uns im Ort einen gegrillten Seebarsch und bringen uns mit einer Amphore Weißwein wieder in Stimmung. In Methoni wartet noch eine genuesische Festung auf unseren Besuch. Und Eva ist mir noch den Besuch von Messene schuldig, einer mykenischen Stadt etwas weiter im Landesinneren. Anders könnte ich sie wahrscheinlich nicht mehr davon überzeugen.

Am späten Nachmittag sind wir in Methoni, einem kleinen Dorf am Westzipfel des Peloponnes, wie geschaffen als Urlaubsort für deutsche Pädagogen. Die Festung ist ausladend groß und vielfältig. Gegen Abend fahren wir weiter, übernachten irgendwo am Strand und schwören uns, Trümmer und Steine ab jetzt Trümmer und Steine sein zu lassen.

Einen Tag später entschädigt Messene bei 35° C dann doch noch für all die Mühen. Die Hauptstadt Messeniens, ca. 2300 Jahre alt, 9 km Stadtmauer außenrum, eigenes Stadion, Quellen, Bäder, Wasserversorgung, Mosaike, Agora, Tempel und immer noch in der Ausgrabung befindlich. Beeindruckend.

Fazit bei Mythos (Bier) und griechischem Salat danach: das war's mit Steinen. Mal sehen wie lange das anhält. Ziel ist doch Australien...