Aufgrund des Schneefalls über 1200 m fallen Offroad-Abenteuer über die Bergklippen aus. Wir schleichen über die Autobahn zurück nach Ioannina.
Von dort wollen wir die Zagori-Dörfer besuchen. Vorher entdecken wir noch einen Praktiker-Baumarkt (dachte, der wäre pleite), wo ich meinen Innensechskant-Satz mit 1/2"-Aufsatz um einige Größen erweitere. Das Vorgelege (dort, wo das Öl in Albanien rausgespritzt ist) muss ja noch abgedichtet werden. Jetzt bin ich bereit.
Die Region Epirus im Nordwesten wird durch steile Berge, Wälder, tiefe Schluchten und zahlreiche Flüsse charakterisiert. Dort liegt auch der Vikos-Aoos-Nationalpark mit der Vikos-Schlucht und die Zagori-Dörfer, die wir anschauen wollen. Auf dem ersten Hügel steht ein Denkmal für die Frauen von Zagori, die im zweiten Weltkrieg im Kampf gegen die Italiener die griechische Armee heldenhaft unterstützten.
Es geht ständig kurvenreich bergauf und bergab, bis wir an dem Nord-Eingang zur Vikosschlucht stehen, die Wanderschuhe auspacken und zum Fluss runterwandern. Friede, Ruhe, türkisfarbenes Wasser, keine Menschenseele.
Ein weiteres Charakteristikum sind die Bogenbrücken aus Stein, die überall die Flüsse überqueren. Es soll auch Bären, Adler und Geier geben, die sind uns aber entgangen. Wir haben dafür viele verschneite Straßen und Wege gefunden, die wir hoch und runter gekrochen sind und vor lauter Aufregung das Fotografieren vergessen.
Die Dörfer sind fast menschenleer, angeblich nur 4 Einwohner pro Quadratkilometer, für touristische Zwecke wurden und werden sie erhalten. Am Südende der Vikos-Schlucht liegt noch reichlich Schnee. Man kann sich das entbehrungsreiche Leben hier dadurch gut vorstellen.
Die Schlucht, sagt man, sei die tiefste der Welt. Sie ist sehr steil und sehr tief, in Montenegro haben sie das gleiche von der Tara-Schlucht gesagt. So what. Die Nacht verbringen wir nach einigen Kilometern offroad an einem Fluss, bauen einen kleinen Ofen und zündeln wie die Weltmeister.
Wir scheitern bei dem Versuch, eine weitere Offroad-Strecke über einen 2000m hohen Berg zu fahren; es liegt immer noch zu viel Schnee. An einem Stausee verabschieden wir uns von den Zagori-Dörfern, Epirus und den nordgriechischen 'Alpen', lassen es uns aber nicht nehmen, vorher noch einmal die Reifen zu waschen.
Schließlich wird die Küste angesteuert und in der Nähe von Parga finden wir eine Bucht wie aus dem Bilderbuch. Time to relax for a while...