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Hütten in Vang Vieng in der Dämmerung

Vang Vieng bis Vientiane

Zügig erreichen wir das Outdoor- und Adventureaction-Mekka von Laos, Vang Vieng. Bin froh, dass noch nicht Saison ist.

Wir mieten uns in einem der unzähligen Guesthouses mit Pool ein, Chinese run, klar. Als sich Eva am Ventil des Traktorreifens im Pool verletzt, war dieses Bedürfnis auch ausreichend befriedigt.

Ohne Scooter geht aber nix, sonst kann man unmöglich die ganzen Must-have-seens abklappern, also Tempel mit goldenen Buddhas (gähn), Höhlen (haja) und Lagoons, also Badetümpel mit verlockendem Wasser und Fischen, die dauernd an einem rumknabbern müssen.

Ein wirkliches Highlight ist die Tham Nam Cave. Stockfinster mit starker Strömung. Eva hat Armreif und Schlappen (Adilette!!) verloren, aber beides hat sich auf wundersame Weise wiederfinden lassen. Ein wahrlich magischer Ort...

Vang Vieng liegt ziemlich hübsch zwischen vielen steil aufragenden Karst-Felsen am Fluss Nam Xong. Hier war es Anfang der 2000er üblich, im Traktorreifen den Fluss runter zu treiben, Techno dröhnte aus unzähligen Boxen am Ufer und Pflicht war ne Tüte im Mundwinkel. Irgendwann wurde das große Setting seitens der Regierung verboten. Lag wahrscheinlich an den Kollateralschäden, vulgo ertrunkenen Urlaubern. Jetzt kann man immer noch im Traktorreifen treiben und einen Joint rauchen, aber die Musik ist angeblich weg. Trotzdem gibt es noch genug Mist, den Anfangzwanziger hier episch ausleben können, Buggy fahren, Motordrachen fliegen, und in den Pools mit Gammelwasser baden. Für spiritistische Momente gibt es dann die Tempel und Buddhas.

Das Essen ist ebenfalls auf die Zielgruppe zugeschnitten, schlecht und sättigend. Aber was soll's. Wir hatten lustige Tage hier, aber zum Glück drückte der Zeitplan bzw. das drohende Auslaufen der Visa. Und noch so viel zu sehen. Die Wasserbüffel in ihrer Brühe haben dann für alles entschädigt.

Vientiane. Perle am Mekong. Mit dem Boot auf dem Mekong von Ventiane nach Luang Prabang. Hippie-Träume aus der Vergangenheit und plötzlich ist man da. Wer was auf sich hält, der spricht französisch. Kolonialarchitektur verrottet oder gentrifiziert. Die letzten Jahrzehnte sind nicht spurlos an der Perle vorübergegangen. Wir treffen zufällig Chichi und Mat aus der China-Gruppe, die uns den Tip für einen Schnitzel-Laden geben. Nach Monaten des Reis mit Supplements ist es Zeit für deftige Völlerei.

Und dann wieder tempeln. Hatte ich bereits erwähnt, welche Sinnlichkeit ein reclining Buddha ausstrahlt? Hier kommt man nicht zu kurz. Immer öfter frage ich mich, ob man in Europa ebenso zielsicher jede Kapelle ansteuern würde, um Jesulein solo oder mit Mariää zu begutachten. Vergleichbar wäre es ja. Bin wohl reisemüde...

Unweit von Ventiane in südöstlicher Richtung liegt der Buddha Park Xieng Khuan. Über 200 buddhistische und hinduistische Skulpturen sind hier ausgestellt. In der Mitte des Parks liegt eine kürbisförmige Figur, die Himmel, Hölle und Erde symbolisiert. Durch den Mund des Dämonen gelangt man hinein und kann auf das Dach klettern, von wo aus man in der Ferne den Mekong sehen kann.

Abends finden wir einen Platz zum Übernachten in der Nähe eines Rastplatzes. Wichtig ist immer, sich so zu platzieren, dass Wind durch alle Löcher der Karre ziehen kann, damit man die Umgebungstemperatur von ca. 35°, garniert mit einer Luftfeuchtigkeit von 99% auch irgendwie ertragen kann. Gegen Mitternacht stellen sich zur Zeit sintflutartige Regenfälle ein. Dann muss alles wieder zugemacht werden und das jämmerliche Schwitzen nimmt seinen Lauf.

Aber genug gejammert, jetzt kommt der Loop. Das Highlight in Laos. Off the beaten track...🤘🫣