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Boot im Abendlicht auf dem Tonle Sap

Von Angkor nach Kampot

Zielgerade! Inzwischen hat auch Eva fast genug, alles wurde fotografisch dokumentiert. Zum Tonle Sap wollen wir noch und nach Kampot, wo der Pfeffer wächst... Ok, einer geht noch. Der Bayon. Und ein bißchen Supplement. Mehr dann aber höchstens, sollte ich noch ein Archäologiestudium aufnehmen...

Der Bayon als Haupttempel von Angkor Thom ist sehenswert. Von den Ausmaßen bei Weitem nicht so groß wie der Angkor Wat, dafür verwinkelter, fast wie ein Labyrinth. Wir schauen noch den Königspalast an, die Elefantenterrasse (für das Defilée der Untertanen vor dem König) und die Terrasse des Lepra-Königs (wo die prominenten Toten verbrannt wurden).

Bei der Umrundung von Angkor Thom fanden wir noch ein paar Pretiosen und am Ende landeten wir wieder bei den Äffchen. Wir trafen auch Leute, die waren einen Tag da und haben den Angkor Wat angeschaut. Vielleicht reicht das auch?! Mit dem Unimog müssen wir jedenfalls hierher nicht mehr fahren...

Zum Tonle Sap wollten wir noch. Dieser See ist einzigartig, weil zur Monsunzeit der Mekong das Wasser in den See drückt, und ansonsten der See den Mekong speist. D.h. das Wasser fließt in zwei verschiedene Richtungen.

Auf dem See leben in schwimmenden Häusern Menschen, die vom Fischfang leben. Es gibt über 200 Fischarten im See. Gleichzeitig pflanzen sie in schwimmenden Gärten Gemüse an und an den Ufern Reis. Wir machen eine Kanu-Rundfahrt durch das schwimmende Dorf, wo wir die Menschen bei ihren Alltagsbeschäftigungen sehen. Man möchte nicht tauschen. Waschen im See, Geschirr spülen auch und natürlich gehen die Fäkalien in das selben Gewässer.

Schade dass die Schnellboot-Verbindung von Siem Reap nach Phnom Penh eingestellt worden ist. Damit bin ich vor 20 Jahren gefahren. Jetzt gibt es nur noch Busse für die Strecke, die weitaus günstiger als das Boot sind.

Ungewöhnliche Art der Nachbarschaftshilfe:


Julia hat uns von zu Hause aus den Floh ins Ohr gesetzt, dass wir unbedingt noch nach Kampot sollten, wo die Pfefferfarmen sind. Wir haben uns mal das sündhaft teure Zeugs in Mannheim besorgt. Der Pfeffer ist absolut top, besonders der rote. Und zu Beginn unseres Abstechers nach Südostasien habe ich Eva wiederholt eingeschärft, dass dort die Uhren anders ticken. Man verbummelt mehr Zeit, als einem lieb ist, und es tun sich so viele ungeahnte Optionen auf. Dennoch hatten wir eine Unterkunft in Kho PhiPhi gebucht, zum Entspannen, bevor wir wieder nach Muscat fliegen. Also mussten Dinge wie die Hauptstadt, Krati und Stung Treng auf der Strecke bleiben.

Neun Stunden dauerte die Busfahrt nach Kampot. Dort wohnten wir bei einem Franzosen, mit dem ich mich allabendlich verquatscht habe. Und wir besuchten die Pfefferfarm LaPlantation, die, von Belgiern geführt, ein umfassendes Programm für Touristen anbietet. Mit dem Roller (jetzt nur noch $5) fuhren wir über Sandpisten dahin, besichtigten die Farm, die Pflanzen, lernten einiges über den Anbau und die Ernte der verschiedenen Sorten und die vielen anderen Produkte, die hier erzeugt werden. Die gab's dann alle auch zu kaufen. Übrigens auch im Onlineshop. Und Kochkurse werden auch angeboten. Nette Athmosphäre da in einer wirklich schönen Landschaft.

Am Ende fuhren wir noch nach Kep, ein Badeort, der Richtung vietnamesischer Grenze liegt. Dort waren fast nur einheimische Touristen. Lustig war der Bagger, der ein mit Wasser vollgelaufenen Boot gerade drückte, damit die Besatzung das Boot anständig lenzen kann. Der hat sicher VA4-Ketten, der Bagger ;-). Und der Rundkurs durch den Dschungel von Kep war leider geschlossen, als wir dort ankamen. Wäre bestimmt spannend geworden, Kobras angucken in Flipflops....

So ging eine tolle Zeit in einem tollen Land zu Ende, für das man mindestens einen Monat bräuchte, um die vielen verschiedenen Gesichter des Landes kennen zu lernen. Stilecht im Kitsch-Minibus machten wir uns auf die 13-stündige Rückfahrt nach Bangkok. Dort wartete die nächste 15-Stunden-Busfahrt nach Krabi. Wenn das kein Vergnügen ist.