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Isthmus von Korinth

Von Attika nach Korinth

Wir umrundeten das Kap Sounion, schauten den Poseidon-Tempel auf der Südspitze von Attika an und nahmen dann gemächlich Kurs auf Korinth. Eva machte ihrem Ruf als Navigatorin alle Ehre. Bei der vorgesehenen großräumigen Umfahrung von Athen passierten wir dann doch den Zeus-Tempel und das alte Olympiastadion im Zentrum und konnten gerade noch die Auffahrt zum Akropolis-Hügel umfahren.

Entlang der Küste Richtung Korinth durchquert man viele Raffinerien und LPG-Terminals, und in den Küstenorten kann man Muscheln kaufen oder sie in einem der vielen Restaurants essen. Wer mag, kann auch die Steilküste runterklettern und baden. Uns hat angesichts der Industrie das Angebot nicht so richtig überzeugt...

Am Isthmus von Korinth (Engstelle zwischen Attika und Peloppones) mussten wir feststellen, dass der Unimog zu schwer für die Holzbrücke ist. Der Kanal aus dem 19. Jh. ist momentan außer Betrieb, es gab Einbrüche der Wand und es muss neu ausgebaggert werden. Die Korinther haben früher ihre Schiffe die 6,5 Kilometer über den Isthmus geschleppt, damit sie nicht um den Peloponnes segeln mussten. Einsparung von Zeit und Risiko, verrückt.

Einen Snack und einige Kilometer später erreichten wir Korinth, quälten den Unimog auf den Berg Akrokorinth zur Burg hoch, stellten fest, dass Schließzeit bereits um 15:30 Uhr ist, und fuhren dann eben wieder runter ins antike Korinth.

Dort gibt es ein tolles Museum und eine interessante Ausgrabungsstätte. Wie schon oft bedarf es einiger Phantasie, sich die Agora (Markt) mit ihren Säulen, die Brunnen und Paläste und den Apollotempel vorzustellen. Ermattet vom Tag enden wir in einer Taverne und beschließen den Tag mit griechischem Salat und einem kühlen Mythos.

Nach Übernachtung auf dem Dorfplatz fuhren wir erneut zur Burg hoch, besichtigten das antike Gemäuer und seine diversen Umbauphasen und wandelten, betäubt von Kamille-, Oregano- und Rosmarin-Duft, durch die sehenswerte Anlage zum Athene-Tempel, der Moschee, den Zisternen und der kleinen Kirche.

Auf der Suche nach einer unterirdischen Zisterne (Eva hatte sich bereits ins Restaurant verabschiedet) höre ich neben mir ein Geräusch wie ein fallender gefüllter Wasserschlauch und sah dann neben mir eine dicke braune Viper auf der Flucht. Mir wurde ganz mulmig in meinen Badelatschen. Ein Bauer am Eingang fand das lustig und zeigte mir stolz seine Schlangenbisse in der Hand.

Auf dem Rückweg konnten wir dann ein Vergleichsobjekt auf der Straße identifizieren, leider tot. Scheint ein Sport zu sein, die Schlangen zu überfahren. Wir haben noch viele weitere gesehen. Seitdem haben wir immer ein Stöckchen dabei, für alle Fälle...