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Blick auf Dalyan

Von Priene nach Kappadokien

Noch ein Spot auf der Eva-Gedächtnistour. Didime. Apollon-Tempel. Der Weg war weit, die Temperaturen hoch. Eine Folter.

Ein braunes Schild am Wegesrand, Priene. Es geht den Berg rauf, könnte kühler sein. Statt 38 nur 37 °C. Da bleiben wir. Es ist schon Abend, wir füttern mal wieder Katzen und gehen um halb acht am nächsten Tag los. Stadt auf Berg, der Hafen von Sediment versandet, aber viel Schatten, schönes Theater, toller Athena-Tempel. Leider hat ihn ein Erdbeben zum Einsturz gebracht. Wir sind die einzigen Besucher. Als wir zurück kommen, wird die Infrastruktur aufgebaut. Eintritt müssen wir nicht mehr zahlen.

Weiter nach Milet, um die Ecke, der Thales-Kreis. War mir ein Bedürfnis, im Gedenken an den Mathe-Unterricht. Noch tolleres Theater, von den Römern, aber durch den Fluss Mäander wurde die Stadt überspült und ist versandet. Viel wurde wieder ausgebuddelt. Ich lernte: das Stadttor ist auch in Berlin, im Pergamon-Museum. Wir sollten da mal hin...

Die Temperaturen hinterlassen bei den Reisenden ihre Spuren. Die Nerven liegen blank. Endlich Didime, wir schwitzen was das Zeug hält. Kurz köften, ich nehme ein Efes (Bier), und wir schauen uns den Apollon-Tempel an. Fertig wurde der nie, die Römer hatten es nach den Griechen auch noch mal versucht. Aber man kann sich auch unmögliche Aufgaben stellen. Die DImensionen sind gigantisch, die Säulen riesig im Durchmesser. Das ganze Ding ist ein Mahnmal des Wahnsinns und der Übertreibung...

Drei Sites an einem Tag. Auf jeden Fall auch krank. Wir suchen einen Platz zum Bleiben, fahren bei Milas den Berg hoch in der Hoffnung auf kühlere Temperaturen. Finden einen Platz, kurz darauf rauschen Caz und Jordan in ihrem verrotzten LDV an. Sie hatte ihn im Griff, geil. Diese Brits. Hatten einen lustigen Abend. Am nächsten Morgen kam der Müllwagen. Halil war der Müllmann, aus Oldenburg. Hier ist alles so schräg. Tauschen Nummern, fotografieren noch Mogli mit dem LDV und bei der Abfahrt reißen wir einen morschen Strommast mit deaktivierter Leitung um. Das Kabel hing in 2 m Höhe über den Platz. Hatte es ganz vergessen. Jordan hatte jedenfalls seine Freude...

Es ging durch die Berge, unterwegs gab's mal wieder ein braunes Schild, Lagina, ein Pilgerort für die Göttin des Mondes und der Dunkelheit, Hekate. Schön, die Ausgrabungen liefen noch, aber schlichtweg zu heiß. Wir wollten ans Meer, fahren nach Marmaris, da waren wir mal segeln, aber irgendwie fanden wir nichts Vernünftiges. Rufen auf nem Campingplatz in Ekincik an, wollen duschen und ans Meer, da ist was frei, nochmal 100 km um und über die Berge herum, die Steigungen und Gefälle hier sind stark gewöhnungsbedürftig. Aber wir kommen an, zwängen uns zwischen einheimische Camper und chillen mal. Bei knap 40°C. Und extrem relaxed, fast schon alternativ. Jetzt kann ich endlich die verschmorte Verschleißanzeige von den Bremsen reparieren...

Hatte die ganze Zeit mit John Kontakt, wir wollten uns in Dalyan treffen. Der Ort, wo deren Tochter mit einem Türken verheiratet ist und wohnt. Fahren hin, abenteuerlich über den Fluss mit einer Blech-Fähre. Als der Unimog drauf steht will keiner mehr sonst mit. Nach kurzer Diskussion traut sich doch noch einer. Die stellen sich an...

Wir schauen uns Kaunos und die Felsengräber an, bewundern die Anhängerladungen von Russen, Briten und Amerikanern, die aus Antalya oder Marmaris hergekarrt werden, queren den Fluss und legen uns dann auf den Schildkrötenstrand (Iztuzu Beach). Auf dem Parkplatz hält zur Abwechslung mal wieder einer die Hand auf. Das ist auffällig. Überall kassiert jemand.

Wir übernachten auf dem Berg auf einem tollen Platz und treffen am nächsten Vormittag Pat und John. Bei Gözleme (Crêpes) und Kaffee vergessen wir die Zeit...

Endlich, Alles gesehen. Das war's. Denkste. Braunes Schild, jetzt Aspendos. In der Nähe von Antalya. Busladungen ergießen sich ins Theater, ist super erhalten. Auch das Aquädukt um die Ecke. Aber dann reicht's. Wir machen noch Sprungfotos, vor lauter Begeisterung, bewundern die Posen allüberall und fahren dann endlich Richtung Kappadokien das Hochplateau hinauf. Steigung > 10%, klar. Mogli kotzt. Und überall gibt's Honig...