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Uretiti Beach in der Abenddämmerung

Von Rangitoto nach Norden

Zum Zeitvertreib fahren wir auch auf Rangitoto Island. Das ist eine nur 700 Jahre alte Insel vulkanischen Ursprungs. Sie ist mit einer weiteren Insel verbunden, Motutapu Island, die schon mehrere Millionen Jahre auf dem Buckel hat. Zweimal am Tag legt das Boot aus Auckland an, um Passagiere auf die Insel zu bringen. Es gibt schöne Rundwege, einen zugewachsenen Krater und hunderte von Ferienhäusern, kleine zwar, aber Ferienhäuser, wo doch keine Keime, Samen und sonstige Verunreinigungen auf die Insel kommen sollen, aber Ferienhäuser.

Letztlich ist die Insel für einen Ein-Tages-Ausflug zu groß. Unmöglich, nicht in Stress zu geraten, will man mal außenrum laufen und auf den Vulkan. Und drum hat Eva beschissen und ist nochmal alleine hingefahren. Um alles zu sehen. Ich habe in der Zeit Laos-Artikel geschrieben. Oder Thailand. Es lohnt sich jedenfalls, weil man einen Eindruck von der Natur bekommt, die in kurzer Zeit aus einer Lava-Wüste eine Wald-Landschaft zaubert. Und runde Vögel gibt es, die aber keine Kiwis sein sollen. Und wir dachten schon... 😢

Und schon naht der große Tag, 18 Tage später als geplant fahren wir zu Rocketfreight, weil da der Unimog steht. Durch die Biosecurity inspection, ohne Beanstandung, Kleber vorne drauf und noch kurz posen mit Dorian. Der Unimog sieht einwandfrei aus, baue wieder die Seiten-Lichter dran, Koffer und Bikes auf das Dach und wir fahren los, ein paar Kilometer nach Takapuna Beach und von dort nochmal mit dem Bus nach Auckland. Mit Austern das Wiedersehen feiern. Es wäre ja keine Unimog-Feier, ohne Unbill. Der hintere Bremssattel, Fahrerseite, dreimal gewechselt, sifft wieder. Grrrrr. Egal. Schmecken hervorragend, die Austern, und vielleicht ist's ja diesmal selbstheilend?

Einen Tag später Großkampftag in erfolgreich: Gasflaschen gefüllt (für den Eigner der Tanke 'challange of the day'), Kühlschrank geflickt (ging gar nichts mehr) und Kokos-Blöcke für die Trenntoilette organisiert an einem Tag. Hurra. Kia Ora, hands on, New Zealand.

Endlich geht's los, Richtung Norden. Unterwegs halten wir in Puhoi, einer Ansiedlung von Deutschen aus Böhmen und Mähren aus dem 19.Jh., an. Wir kamen zufällig vorbei, dann will man ja mal schauen, wie sowas aussieht. Kurzes Bierle in der einzigen Pinte, dann festgestellt, dass sie mit der Zeit gehen und jetzt tschechische Flaggen aushängen. Skandal. Also echt. Aus stillem Protest keinen Käse dort gekauft, und das Weite gesucht. Braucht man nicht mehr.

In Te Arai haben wir dann einen tollen Platz in der Einsamkeit am Meer gefunden. Die Bucht ist einfach großartig...

Ein paar Kilometer weiter halten wir gleich wieder in Uretiti an. Schönes Wetter, ein Platz am Meer, kilometerlanger Sandstrand. Und am Abend (für uns ab 07:00 Uhr morgens) das EM-Viertelfinale gegen Spanien. Danach hat's den ganzen Tag geschifft.

Lässt sich gut an, die ersten Kilometer in Neuseeland. So das Klein-Klein, das ist speziell. Z.B. die Hinweise, dass keine Mülltonnen am Strand auch keinen Dreck bedeuten. Stimmt. Drum muss man zum Recycling-Hof fahren, und seinen Müll dort entsorgen. Das ist natürlich lustig, wegen der persönlichen Kontakte, aber trotzdem ungewöhnlich. Bleibt sicher spannend...