Vorgeschichte:
Das erste Mal sind wir im November 2019 in Richtung Marokko aufgebrochen. Die Welt war (fast) friedlich und es gab kein Corona.
Wir fuhren über Arcachon (zum Austern essen) und Galizien nach Portugal, dann über die Algarve nach Spanien. In Tarifa überquerten wir die Straße von Gibraltar nach Tanger.
3 Monate später holte uns die Realität ein. Aus China gab es verstörende Nachrichten, Ischgl war präsent und bewog uns, zügig den Heimweg anzutreten. Am 28.02.2020 waren wir wieder in Mannheim. Back to work...
Zweiter Versuch: Fähre nach Marokko am 30.11.2021. Am 28.11. wurde der Fährverkehr eingestellt. Wieder nach Hause.
Am 09.01.2022 sind wir zum dritten Mal aufgebrochen.
Der eigentliche Plan:
Offroad üben in Marokko, checken, ob Westafrika eine Option ist, vielleicht Afrika umrunden, um dann weiter ostwärts zu fahren. Oder alternativ mit Fähren von Marokko Richtung Griechenland, über die Türkei in den Iran, Kaukasus und die Stan-Staaten (Usbekistan, Kirgistan, ...), zurück in den Iran und dann nach Indien. Anvisiertes Ziel: Australien.
Neustart:
Kurz vor Abfahrt hatte ich auf Initiative von Eva Sandbleche in Budapest bestellt, bei sandladder.com. Ein sehr netter Ungar mit Can-Do-Attitude. Er sagte mir zu, die Dinger innerhalb von 2 Wochen fertig zu machen und mit RAL 7046 Unimog-kompatibel zu pulverbeschichten. Die Route war gesetzt.
Wien, Budapest, Balkan, Griechenland. Los geht's.
Von Wien nach Budapest:
Zu vernachlässigen der Weg von Engen nach Wien, Schneetreiben im Allgäu, abends in der Nähe von Braunau auf deutscher Seite finden wir einen schönen Schlafplatz, organisieren eine GoBox für die Autobahn und sind einige Stunden später auf einem WoMo-Stellplatz in Wien.
Wien. Konnte mir nichts drunter vorstellen, war aber nachhaltig beeindruckt. Vom Prückel, dem Simplicissimus, Hofburg, Burgtheater, Stephansdom, die Donau, der Schmäh, Kaiserscharrn. A Draum.
Klirrende Kälte, Richtung Budapest, ein paar Stunden später sind wir dort, finden die winzige Werkstatt mit unseren Sandblechen, trinken Kaffee und montieren weitere 36 kg auf's Dach. Erhöht den Pendeleffekt, aber kratzt uns das auf dem Weg nach Australien?
Auch im Winter kann man hier campen, machen wir und schauen uns Budapest an. Netterweise scheinen die Ungarn verstanden zu haben, dass die Sprache für Kurzzeittouristen nicht erlernbar ist. Mit Englisch kommt man prima durch. Großartige Bauwerke, viel Schein, tolle Restaurants.