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Terrakotta Armee in Xi'an - Soldaten in Phalanx

Von Xi'an nach Langzhong

In Xi'an - Hauptstadt der Provinz Shaaxi - angekommen, übrigens als letztes Fahrzeug, haben uns Edward und Alex für die Abschleppaktion eingeladen. Wenn ich über etwas zu Essen mit großer Abscheu spreche, dann verwende ich das Wort 'Pansen'. Das war eine der Spezialitäten, und vieles andere mehr. Da war das flambierte Huhn geradezu eine Gaumenfreude. Und es war nicht so, dass Alex und Edward das nicht ähnlich gesehen haben :-). Schöner Abend jedenfalls und ich hätte die beiden knuddeln können...

Alex wollte Eva noch die Stadtmauer zeigen, wen treffen wir rein zufällig: Chichi und Mat. Die beiden Verrückten. Dann wird der Abend uferlos, von irgendwoher kommen Flusskrebse spicy und in Knoblauch, und ein feuchtfröhlicher Abend nimmt seinen Lauf. Morgen um 08:00 Uhr steht der Bus zur Terrakotta-Army vor der Tür. Ohje...


Heute besuchen wir die Terrakotta Warriors, auf Platz 2 der meistbesuchten Attraktionen Chinas. Verstörend, dass nach Kauf der Tickets über WeChat alle persönlichen Informationen (Name, Passnummer etc.) ein paar Minuten später über den Pass-Scanner des Museums verfügbar waren und zweifelsfrei erkannt wurden. Das ist Orwell 1984 at its best. Bei strömendem Regen laufen wir zu den Hallen, zusammen mit laut Menschenzähler 10.000 anderen Besuchern, und finden trotzdem genug Platz, ab und an ein paar Bilder der beeindruckenden Ansammlung von Terrakotta-Kriegern zu machen. Das Werk eines Irren und seiner Sklaven.

Kaiser Qín Shǐhuángdì ließ die Grabanlage ab 246 BC von ca. 700.000 Arbeitern aus ganz China erbauen. Sinn: im Tod die Verfügung über eine eigene Armee. Haja. Zur Wahrung des Geheimnisses der Anlage wurden die Arbeiter zum Dank in den Gräbern lebendig begraben.

Tagfüllendes Ereignis. Am folgenden Tag konnten wir noch die Moschee im Pagoden-Stil besichtigen. Strömender Regen, aber trotzdem eine Stimmung des Friedens und der Spiritualität.

Auf Nationalstraßen nähern wir uns langsam Langzhou. Wir passieren Pässe, die auf Maos 'Langem Marsch' Bedeutung erlangt haben und wurden Zeuge der chinesischen Innovation hinsichtlich Kehrmaschinen. Pragmatisch und funktionsfähig. Wir lachen, sie machen...

Langzhou ist eine schöne Stadt. Wie bei allen touristischen Highlights steht der Fokus klar auf Vermarktung. Und so sieht man innerhalb der historischen Altstadt letztlich kein normales Leben, nur Hotellerie, Souvenirs, Restaurants. Scheint der Zeitgeist zu sein, törnt aber auch ein wenig ab. Schade.

Die tolle Unterkunft und der schöne Abend mit der Gruppe drängt den Weltschmerz in den Hintergrund. Morgen geht es weiter, wieder lange 330 km Weg...

Nächstes Ziel sind die Pandas. Zwei Spots rund um Chengdu, in Dujiangyan und Chengdu selbst. So sehen wir (fast) alles Relevante von China: Mauer, Terrakotta Armee und Pandas. Fehlt am Ende nur die 'Verbotene Stadt', Peking, Shanghai, Hong Kong, Tibet, Nordosten, ....