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Blick ins Wadi Tiwi am Abend

Wadis Tiwi und Shab

Die Flusstäler im Oman heißen Wadis. Die meiste Zeit des Jahres sind sie trocken, aber es gibt Ausnahmen, die das ganze Jahr über Wasser führen. Pflichtprogramm...

Das Wadi Tiwi nördlich von Sur ist schmal und lang. Eine immer enger werdende Straße führt über extrem steile Berge bis ins letzte Dorf. Wir quetschen den Unimog an den engen Straßenrand und baden im Wasserfall mit mehreren Becken am hinteren Ende des Dorfes. Auf dem Rückweg halten wir im vorletzten Dorf. Mohammed, ein auf Touristenbespaßung spezialisierter Einheimischer führt uns durch die Oase und erklärt uns die Bewirtschaftung der Palmen (Datteln und Bananen). Früher wurden die Erträge vermarktet. Inzwischen arbeiten die Bewohner im Rohstoff-Hafen von Sur und betreiben die Oase nur noch zur Eigenversorgung. Lediglich 5 bis 6 Familien leben noch hier. Die Existenz der Oase hängt am seidenen Faden.

Entlang der Falaj (Bewässerungskanäle) wandern wir weiter ins Tal hinein.

Ein Esel beobachtet das Treiben im Tal, Wasserteiche müssen durchquert werden, Schilf versperrt uns den Weg, aber Mohammed kennt kein Erbarmen. Völlig durchnässt erreichen wir das Ende des Wadis. Dort befindet sich die Quelle oberhalb eines Wasserfalls, die das Wadi und seine Teiche mit Wasser versorgt.

Zwischendurch widmet sich Eva ihrer Lieblingsbeschäftigung, die inzwischen immer skurrilere Formen annimmt: Tierfütterung.

Im Wadi Shab gibt es keine bewirtschafte Oase. Man überquert den Fluss zu Beginn per Boot und läuft dann ca. eine Stunde das Wadi hoch. Dann beginnen die Wasserbecken, die man durchschwimmen und -klettern kann. Im letzten Becken können nicht klaustrophobisch veranlagte Menschen einen engen Felsspalt durchschwimmen. Dahinter befindet sich eine schöne Grotte. Für Kletterfreunde hängt ein Seil den Felsen hinunter, an dem man mit etwas Mühe seinen vom Schwimmen matten Leib hinauf ziehen kann.

EIn letzter Badesee belohnt den Reisenden für seine Anstrengungen. Nach so viel Wasser, und im Laufe des Tages zunehmendem Schatten wird es langsam kühl. Zeit für den Rückweg und einen entspannten Abend am Meer.

Der Weg in die Lagune:

Unser Visum läuft langsam aus, und so führt uns unser Weg in Richtung VAE am Sinkhole, einem Karstloch in Küstennähe mit Verbindung zum Meer vorbei. Kamele begleiten uns durch unsere ganze Zeit im Oman. Unterwegs versuchen wir uns noch in Offroad-Abenteuer, die zur Fortsetzung leider eines Radladers oder ambitionierter Schaufelarbeit im Wadi bedurft hätten. Letzte Station vor Muscat ist Yiti Beach. Einst Traumstand, ist er jetzt Baustelle für ein großes Resort.

Vier Wochen im Oman gehen dem Ende entgegen. Der Plan ist: durch die VAE in die omanische Enklave Musandam an der Straße von Hormuz. Dann Dubai, Abu Dhabi, die Liwa Oasen und über Al Ain zurück in dem Oman. Den Süden haben wir noch nicht gesehen...