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Unimog auf Salzsee

Zurück auf Los

Wir machen 'Planlos' alle Ehre. 1.800 km zurück auf Los. Wir fragen bei der Reederei nach, ob sie uns mitnehmen. Sieht so aus...

Aber wir lassen uns Zeit, fahren nur über kleine Straßen den direktest möglichen Weg, genießen die Skurrilitäten wie 82 km/h Höchstgeschwindigkeit und die überall stehenden Papp-Polizisten. Ab und zu mit Kamera ausgestattet. Das fällt auf, Kameras gibt's hier viele, mindestens an jedem Ortsein- und -ausgang. Und: Shakespeare war in Wirklichkeit Türke!

Wir überqueren den Salzsee Tuz Golu auf dem Weg in Richtung Bursa, passieren Zeltstädte, die wie Flüchtlingslager aussehen (oder sind es Erntehelfer? habe vergessen, jemanden zu fragen...), und schäumen dann den Unimog ein aus Angst, dass er ein Salzkörnchen abbekommen hat und nun zu rosten begänne.

Unterwegs stellen wir fest, dass auch die Sonnenblumenfelder Ziel des Insta-Kosmos sind und leisten unseren wertvollen Beitrag.

Die Landschaft ist traumhaft. Felder so weit das Auge reicht, Sonnenblumen, Weizen, Hafer (für den Oat-Drink, huuuu), Sonnenblumen, Lavendel, Mais und Blumen jeder Art. Und überall knattert ein Traktor oder Mähdrescher, was unser Vorwärtskommen stark beeinträchtigt, da ich DAS Foto erzeugen möchte, das mich später reich und berühmt macht. Ok, wahrscheinlich nur in der Sowjet-Kolchosen-Szene, ist mir doch wurscht.

Wir erreichen die Dardanellen und übernachten mal wieder auf einem Berg im abgemähten Weizenfeld. Was anderes war bei Dunkelheit nicht mehr zu bekommen. Morgens weckt uns die tiergewordene Räudigkeit. Er schleicht um den Unimog herum, iegt im Schatten unter dem Heck und wartet auf ein Lebenszeichen. Wir haben ihn gleich ins Herz geschlossen.

Wir hatten noch einen 12er-Pack Würstchen im Kühlschrank. Den hat er komplett bekommen, der Feine.


Er ist mir vor Begeisterung auf dem ganzen Feld hinterhergehüpft. Als wir gefahren sind, hat unser treuer Freund es sich nicht nehmen lassen, uns zu begleiten. Berghoch war er dem Unimog gegenüber klar im Vorteil...

Nochmal volltanken, die letzten Lira unters Volk gebracht und dann überquerten wir wieder die von beiden Seiten schwerbewaffnete Grenze über den Evros bei Ipsala.

Alles war wieder bekannt, die Temperaturen häßlich hoch, wir machten Zwischenstation in Alexandroupoli und Thessaloniki (super, empfehlenswert!), versuchten uns nochmal am Olymp und landeten schließlich auf Euböa, unserem spontan gewählten Alterswohnsitz. Da könnte man es aushalten...